RN-Serie In vielen Bereichen des Lebens kann der Wasserverbrauch gesenkt werden. Welche Tipps es gibt und warum mit der Sparsamkeit nicht übertrieben werden sollte.
Von Sophia Huber
Nördlingen Nach dem Aufstehen erst einmal ins Bad: Zähne putzen, Toilettengang und ab in die Dusche. Dann wird das Wasser für den Frühstückstee aufgesetzt, danach noch schnell die Spülmaschine einschalten. Nach der Arbeit vielleicht sogar noch mit dem Auto durch die Waschanlage. So oder so ähnlich schaut ein Tagesablauf bei vielen Deutschen aus. Stets dabei – fließend Wasser.
Der bayerische Durchschnittsverbrauch von Trinkwasser am Tag beträgt laut der Bayerischen Rieswasserversorgung (BRW) etwa 125 bis 130 Liter pro Kopf. 1000 Liter Wasser koste im Durchschnitt 1,65 Euro. Also bekomme man für einen Cent etwa sechs Liter Wasser, erklärt der Werkleiter der BRW in Nördlingen, Christof Lautner. Er sagt, dass nur ein sehr kleiner Teil, etwa fünf Liter, dabei zum Trinken oder der Zubereitung von Essen verwendet werden. Der Großteil des Wassers, etwa 48 Liter am Tag, verbraucht der Deutsche zum Baden oder Duschen. „Duschen ist dabei sparsamer als Baden“, sagt Lautner. Für ein Vollbad benötige man 150 bis 180 Liter, für eine Dusche dagegen nur 30 bis 50 Liter. Wer noch einen alten, sogenannten Druckspüler an seiner Toilette hat, sollte diesen dringend austauschen. „Die neueren Spülkästen haben zwei verschiedene Tasten, um die richtige Menge an Wasser zu verwenden. Sie sind deutlich sparsamer“, sagt Lautner.
Auch beim Wäsche waschen kann man darauf achten, dass kein Wasser vergeudet wird. „Die Maschine sollte immer vernünftig gefüllt sein“, erklärt Lautner. Es sei verschwenderisch, die Waschmaschine wegen ein paar Teilen anzumachen. Das Gleiche gilt für die Spülmaschine. Bereits beim Kauf sollte man darauf achten, welche Geräte man auswählt. Denn die Hersteller machen Angaben zum Wasser- und Energieverbrauch der Geräte.
Doch nicht nur im Haus kann Wasser gespart werden. Wer einen Garten hat, sollte auf die richtige Wassernutzung bei der Bewässerung seiner Pflanzen achten. Rasensprengen verbrauche beispielsweise viel Wasser. Allgemein sollte man bei der Gartenbewässerung auf Regenwasser zurückgreifen, nicht auf Trinkwasser.
Das kann in einer Regentonne gesammelt werden. Auf die Autowäsche sollte man vor allem in Trockenzeiten verzichten. Wer sein Auto jedoch stets sauber halten will, sollte Eimer und Schwamm, anstatt eines Wasserschlauchs benutzen – dabei können bis zu 150 Liter Wasser gespart werden.
Bei all den Spartipps sollte man auf eines achten. Man müsse nicht bis zum letzten Tropfen Wasser sparen. „Man sollte eher den Gebrauch von zu viel Kosmetika, Shampoos und Seifen einschränken“, sagt Lautner. Denn die Kunststoffe gelangen über den Abfluss oder die Spülung in das Abwasser, in die Kläranlage, in die Flüsse, in das Grundwasser und somit wieder in das Trinkwasser. „Es ist auch wichtig, dass man keine Medikamente runterspült“, sagt Lautner.
Doch was passiert eigentlich wenn man zu viel Wasser spart? „Wenn zu wenig Wasser durch die Leitungen fließt, können sich Bakterien in den Leitungen absetzen“, sagt Lautner. Dann müsse mit viel Wassereinsatz nachgespült werden. „Wir Deutschen verbrauchen nicht zu viel Wasser“, erklärt Lautner. Denn das in Deutschland verfügbare Trinkwasser reiche bei Weitem aus. Jedoch sei der Wasserverbrauch eng mit hohem Energieverbrauch verknüpft.