Das Bayerische Ries, ein fast kreisrunder im Weißjura eingesprengter Kessel von mehr als 20 km Durchmesser, ist ein ausgesprochenes Wassermangelgebiet. Es zählt zu den niederschlagsarmen Gebieten in Bayern und seine geologischen Verhältnisse - bedingt durch den Meteoriteneinschlag vor mehr als 14,6 Millionen Jahren ist der Rieskessel bis in große Tiefen mit Tonnen des Jungtertiärs aufgefüllt - verhindern die Aufnahme und Speicherung von Niederschlagswasser. Nach mehreren Anläufen wurde der Zweckverband zur Wasserversorgung Bayerische Riesgruppe im Jahr 1958 zur Beseitigung des Wassermangels und Aufbau einer sicheren Wasserversorgung gegründet. Von dem ursprünglichen Gedanken, das Wasser der Quellen am Riesrand zu fassen und über Fernleitungen weiterzuleiten, musste schnell wieder Abstand genommen werden, da die Karstquellen vor Verunreinigungen nicht schützbar schienen. Das Bayerische Landesamt für Wasserversorgung wies nach, dass nur im Donauraum die erforderlichen Grundwasservorräte in einwandfreier Beschaffenheit vorhanden sind. 1960 wurde bei Blindheim im Landkreis Dillingen a.d. Donau der erste Brunnen gebohrt und der Leitungsbau in das ca. 25 km entfernte Ries begonnen. Nach 21-monatiger Bauzeit konnte 1962 das erste Trinkwasser nach Nördlingen und weitere Städte geliefert werden. Gründungsmitglieder waren damals 23 Gemeinden und Städte. Die anfänglichen Baumaßnahmen hatten bis 1972 ein Volumen von rund 23 Mio. Euro erreicht. Heute sind 35 Städte und Gemeinden Mitglieder des Zweckverbandes; das Anlagevermögen beläuft sich auf über 130 Mio. Euro. Das notwendige Trinkwasser wird aus 15 Brunnen gefördert und an zentraler Stelle auf 13° dH enthärtet und über ein gewachsenes Leitungsnetz verteilt. Die Gruppenwasserversorgung kann als Beispiel dafür gelten, wie eine größere Zahl unzureichender Einzelanlagen durch einen überörtlichen Verband ersetzt und die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser auf Dauer gesichert werden kann.