BRW Wofür der Versorger in diesem Jahr Geld ausgeben möchte
von jim benninger
Nördlingen Gute Zahlen gab es bei der Bayerischen Rieswasserversorgung schon in vergangenen Jahren – seit der Gebührenerhöhung im Oktober um 20 Cent auf 1,65 Euro pro Kubikmeter sind sie noch besser geworden. Das sagte Zweckverbandsvorsitzender Wolfgang Kilian bei der jüngsten Versammlung im Nördlinger „Schlössle“. Stellvertretender Landrat Hermann Rupprecht und Nördlingens Zweiter Bürgermeister Markus Landenberger-Schneider lobten in ihren Grußworten die gute Zusammenarbeit mit der BRW sowie deren erfolgreiche Arbeit.
Die wurde in den vergangenen Jahren durch Klimaveränderungen beeinflusst. Der Wasserverbrauch stieg zudem weiter an. Seit dem 1. April versorgt die BRW auch Polsingen mit 580 Haushalten, berichtete Werkleiter Christoph Lautner in der Sitzung. Die Wassermenge der Tarifabnehmer sei von 2,9 Millionen Kubik (2014) auf 3,1 gestiegen, während die Vertragsabnehmer statt 4,1 Millionen nur noch 3,9 Millionen verbrauchten. Dies lag vor allem an Sanierungen der Ortsnetze in Nördlingen und Bissingen. Mit den insgesamt acht Millionen Kubik habe man die Wassergewinnungsrechte um Schwenningen, Blindheim und Steinheim in Höhe von 8,3 Millionen Kubikmeter nahezu ausgereizt, so Lautner. Für heuer erwarte man zwar zwischenzeitlich 400?000 Kubik weniger Wasserverkauf, nachdem Bissingen seine Wasserversorgung ertüchtigte und die dortige Molkerei Gropper einen eigenen Brunnen gebohrt habe. 300?000 Kubik mehr seien aber bereits wieder im Gespräch, nachdem sich Höchstädt Gedanken mache, sich der BRW anzuschließen. Nach wie vor sei Oettingen und seine Brauerei mit 1,4 Millionen Litern Wasser im Jahr der größte Kunde.
So gelte es, sich auch für die Zukunft Gedanken über den Wasserverbrauch zu machen, sagte der Werkleiter. Dafür habe man bereits die Brunnen in Schwenningen einer Revision unterzogen, weitere wolle man regenerieren. Zudem beauftragte man ein Ingenieurbüro mit der Bewertung der Versorgungssicherheit. Deren Ergebnisse erwarte man im September. Danach werde man entscheiden, ob man im Gebiet Steinheim einen weiteren Brunnen bohren wolle. Dort scheint eine weitere Million Kubikmeter Wasserförderung im Jahr möglich, so Lautner.
In die Wasserverteilung investierte die BRW 2015 knapp zwei Millionen Euro, es wurden mehr als sechs Kilometer neue Leitungen gebaut sowie knapp fünf Kilometer gemeindliche Leitungen saniert. Eine der größten Bauten war die mehr als zwei Kilometer lange Verbindung von Deisenhofen nach Steinheim. Damit könnte die BRW auch Höchstädt versorgen.
Zudem baute man knapp einen Kilometer Leitung von Auhausen nach Wachfeld. 230 Grundstücke in zwölf Gemeinde-Wohngebieten erschloss die BRW mit mehr als drei Kilometern Leitungen für rund 350?000 Euro. Dem Alter des Netzes waren 192 Rohrbrüche geschuldet, darum würden weitere Ortsnetzverbesserungen durchgeführt.
Die sogenannten flüssigen Geldmittel seien investitionsbedingt zwar auf rund 2,5 Millionen zurückgegangen, mit den Überschüssen der vergangenen Jahre sowie den diesjährig geplanten (186?000 Euro) werden heuer Investitionen in Höhe von 3,8 Millionen angegangen. Dabei sollen allein wieder 2,3 Millionen ins Verteilernetz fließen, 150?000 in die Sanierung des Oettinger Hochbehälters. Auch bei dem in Ederheim könnte man die Speicherkapazität um 10?000 Kubik erhöhen. Dazu wäre 2017/18 allerdings aber auch eine 3,5 Kilometer lange neue Leitung Reimlingen – Enkingen nötig.
Für den Verbraucher interessant: In den kommenden Jahren werden die alten Zähler durch 20?000 funkauslesbare ersetzt. Diese hätten mehrere Vorteile und mit zwölf bis 15 Jahren eine zwei bis drei mal so hohe Betriebsfähigkeit, als die mechanischen, so der Werkleiter.
Bei der BRW-Verbandsversammlung (hinten von links): Wolfgang Kilian und Christoph Lautner sowie vorne die stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Joseph Mayer (Wallerstein) und Reinhold Schilling (Schwenningen). Foto: Benninger