Joseph Mayer - Vorsitzender bei Rieswasser

Sein Stellvertreter kommt aus dem Landkreis Dillingen. Kilian blickt zurück

Wemding Rund 25 Millionen Liter Trinkwasser der Bayerischen Rieswasserversorgung (BRW) fließen im Durchschnitt täglich durch ein Rohrnetz von etwa 1450 Kilometern aus dem Quellgebiet bei Blindheim in die Landkreise Donau-Ries, Dillingen und Weißenburg-Gunzenhausen. So werden rund 120 000 Bürgerinnen und Bürger mit dem wohl wertvollsten Lebensmittel überhaupt versorgt. In Spitzenzeiten sind es sogar 30 Millionen Liter.

Auch künftig werde die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser gesichert sein, versicherte der scheidende BRW-Vorsitzende Wolfgang Kilian bei der Verbandsversammlung im Gasthaus Zur Wallfahrt in Wemding. Die Veranstaltung war Abschied und Neustart zugleich. Kilian, bis Mai Rathauschef in Harburg, wurde nach zwölfjähriger Amtszeit offiziell verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wählten die Verbandsvertreter aus den 35 Mitgliedsgemeinden mit 127 Orten den 53-jährigen Wallersteiner Bürgermeister Joseph Mayer in geheimer Abstimmung, der bisher einer der stellvertretenden Vorsitzenden war. Er erhielt 33 Jastimmen. Die neuen Stellvertreter Mayers sind der Blindheimer Rathauschef Jürgen Frank (34 Jastimmen, eine Enthaltung) sowie Bürgermeister Frank-Markus Merkt aus Fremdingen (einstimmig).

In den sechsköpfigen Verbands- und Werkausschuss entsendeten die kommunalen Vertreter Christoph Schmidt (Bürgermeister Harburg), Klaus Schmidt (Bürgermeister Wechingen), David Wittner (Oberbürgermeister Nördlingen), Thomas Heydecker (Bürgermeister Oettingen), Stefan Herreiner (Bürgermeister Markt Bissingen) und Johannes Ebermayer (Bürgermeister Schwenningen).

Wolfgang Kilian zog rückblickend eine positive Bilanz als Vorsitzender. Rund 71 Millionen Euro seien während seiner Amtsperiode bewegt worden. Mit diesem Geld habe die Rieswassergruppe versucht, sich für die Zukunft zu rüsten. Als Meilensteine nannte Kilian den Bau der Enthärtungsanlage am Sallmannsberg bei Blindheim, den Bau der Wasserleitung von Heuberg nach Appetshofen und den neuen Hochbehälter Ederheim II. Bis Ende 2021 soll zudem eine 21 Kilometer lange Verbundleitung zwischen dem Monheimer Stadtteil Warching und Wemding gebaut werden. Dem neuen Vorstand empfahl Kilian, sich auch weiterhin auf das Kerngeschäft des Verbandes, nämlich die Bereitstellung des Lebensmittels Wasser, in hoher Qualität für die Bevölkerung, zu konzentrieren.

Werkleiter Bernd Hauber betonte, dass sich die Verantwortlichen der Rieswassergruppe sehr wohl der Problematik des viel diskutierten Klimawandels bewusst seien. Die stetig steigenden Temperaturen führten zu einem höheren Wasserbedarf und mehr Verdunstung. „Dafür schaffen wir uns weitere Standbeine“, sagte Hauber und verwies auf den neuen Hochbehälter bei Ederheim im Landkreis Donau-Ries und den geplanten Bau der Verbundleitung zum Zweckverband Fränkischer Wirtschaftsraum. Mit beiden Projekten sei der Verband für mögliche Engpässe gut gerüstet. Die BRW erhebe einheitliche Beiträge und Gebühren. Der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser liege derzeit bei 1,40 Euro netto und sei bis 2023 so kalkuliert. Die Bilanzsumme des Jahres 2019 bezifferte Hauber auf rund 51 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 93,2 Prozent. Das Anlagevermögen habe einen Wert von 146 Millionen Euro.

Zuvor hatte Vizelandrätin Claudia Marb aus Rain die Grüße des Landkreises Donau-Ries übermittelt und der Bayerischen Rieswasserversorgung eine erfolgreiche Entwicklung attestiert. Wemdings stellvertretender Bürgermeister Hans Roßkopf wies darauf hin, dass sich immer mehr Schüler vor dem Hintergrund eines gestiegenen Bewusstseins für Natur und Umwelt für die Arbeit von Wasserversorgern wie der Rieswassergruppe interessierten.

Verabschiedet wurde schließlich am Schluss der Versammlung in Wemding eine ganze Reihe ehemaliger Bürgermeister aus dem Verbandsgebiet, die nach den Kommunalwahlen im Frühjahr dieses Jahres aus ihren Ämtern ausgeschieden waren.

 

Von Bernd Schied