Von horst von weitershausen
Lutzingen Bereits seit 24 Jahren zeichnet die Bayerische Rieswasserversorgung (BRW) Landwirte mit Prämienzahlungen und Urkunden aus, die sich erfolgreich um eine grundwasserschonende Bodenbewirtschaftung in den drei Brunnengebieten des Wasserversorgers, Blindheim, Schwenningen und Steinheim, bemühen. Die Basis für den Erfolg dieser Bemühungen bildet eine Rahmenvereinbarung der BRW mit dem BBV-Kreisverband Dillingen, in der den Landwirten ein finanzieller Ausgleich für die grundwasserschonende eingeschränkte Bewirtschaftung ihrer Felder und Wiesen vertraglich zugesagt wird. Dabei richten sich die Zahlungen nach dem Nitrat-Stickstoffgehalt im Boden, der am Ende der Bewirtschaftungsperiode im Herbst gemessen wird.
Zu der Auszeichnung der Landwirte hatte die BRW in diesem Jahr auf die Goldbergalm in Lutzingen eingeladen, wo Harburgs Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Wolfgang Kilian die geladenen Landwirte mit Ehefrauen, BRW-Werkleiter Christof Lautner sowie die Bürgermeisterkollegen Eugen Götz, Lutzingen, Reinhold Schilling, Schwenningen und Jürgen Frank aus Blindheim begrüßte. Darüber hinaus waren auch die beiden BBV-Kreisobmänner Karl-Heinz-Götz (Donau-Ries) und Klaus Beyrer (Dillingen), BBV-Kreisobmann Eugen Bayer mit Kreisbäuerin Annett Jung ebenso der Einladung der BRW gefolgt, wie Dillingens Landratsstellvertreter Alfred Schneid mit seinem Kollegen Reinhold Bittner aus dem Donau-Ries.
Kilian erläuterte, dass beim Trinkwasserverbrauch dringend ein Umdenken bei den Menschen erfolgen müsse: „Wir leben zwar hier auf einer Insel der Seeligen, doch auch die Bayerische Rieswasserversorgung beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dem Klimawandel.“ Daher investiere das Unternehmen auch in den nächsten Jahren rund vier Millionen Euro in den Bau eines 10 000 Kubikmeter fassenden Hochbehälter in Edernheim, habe den Brunnen in Schwenningen teilsaniert und in Blindheim werde ein Ersatzbrunnen neu gebaut – alles Schritte zur Versorgungssicherheit mit hoher Trinkwasserqualität, so Kilian. In diesem Zusammenhang verwies er auf die erneut sehr guten Nitratwerte von derzeit zwölf Milligramm pro Liter. Zum Vergleich, vor dem Abkommen mit den rund 120 Landwirten, die eine Fläche von rund 640 Hektar in den Brunnengebieten schonend bewirtschaften, habe der Nitratgehalt vor 28 Jahren 26 Milligramm pro Liter bei einem bundesweiten Grenzwert von 50 mg/l, betragen. Landratsstellvertreter Alfred Schneid lobte den eingeschlagenen Weg vor 28 Jahren. Dieser zeige beispielhaft, wie unterschiedliche Interessen zum Wohl der Verbraucher unter einen Hut zu bringen seien, besonders in Zeiten, in denen die Landwirtschaft in den Fokus des Schuldigen bei der Nitratbelastung des Trinkwassers gestellt werde. BBV-Kreisobmann Klaus Beyrer betrachtet die Auszeichnung der Landwirte als einen Beweis dafür, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst seien: „Diese jahrelange Zusammenarbeit mit dem Wasserversorger zeigt die gute und zuverlässige, auf Freiwilligkeit basierende Partnerschaft.“
Vor der Auszeichnung der drei besten Landwirte in den jeweiligen Brunnengebieten durch Werkleiter Christof Lautner, referierte Dr. Rüdiger Zieschack, Fachbereichsleiter im Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zum Thema „Grundwasserstände und Bewässerung in Zeiten des Klimawandels“.
Die geehrten Landwirte (von links): BBV-Kreisobmann Klaus Beyrer, Johann Schweyer (Schwenningen), Kreisbäuerin Annett Jung, Berthold Herch (Wolpertstetten), Rudolf Kampfinger vertreten durch Schwiegertochter Corinna (Oberthürheim), Rupert Wunderle (Mörslingen), Johannes Stegmiller (Villenbach), Simon Wetschenbacher (Schwennenbach), Florian Linder, vertreten durch Ehefrau Daniela (Höchstädt), Verbandsvorsitzender Wolfgang Kilian, Leonhard Schweyer (Blindheim), BRW-Werkleiter Christof Lautner. Foto: Horst von Weitershausen