Zwischenfrucht: Gut für Boden und Bienen

Natur Wie sich Äcker von der Landwirtschaft wieder erholen können

von jim benninger

Alerheim Erosionsschutz, Bodenverbesserung, Fruchtfolgegestaltung, Greening, bis hin zur Bienenweide – Zwischenfruchtanbau ist aktuell wie nie, wie jetzt das Fachzentrum Agrarökologie Krumbach sowie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen bei einem weiteren Demonstrationsversuch mit verschiedenen Varianten an einem Feld bei Alerheim vielen Interessierten näherbrachten.

So waren zu der Zwischenfruchtschau auf einem Feld zwischen Deiningen und Alerheim rund 30 interessierte Landwirte sowie Vertreter der beteiligten Ämter und Firmen gekommen. Diese begrüßte Kurt Eger-Benninger vom Fachzentrum Agrarökologie mit Sitz am AELF in Nördlingen und bedankte sich bei Wolfgang Gerstmeyr für die Bereitstellung seiner Fläche und die Aussaat der verschiedenen Zwischenfrüchte. Der Alerheimer stellte dann fest, dass der Zwischenfruchtanbau nicht nur für das Greening interessant sei, sondern auch für den Acker und eine bessere Bodenqualität. Eger-Benninger erläuterte, dass der Zwischenfruchtanbau immer wichtiger werde, da der Aufwuchs von Feldfrüchten zunehmend abgefahren werde und damit immer weniger organische Masse am Acker bleibe.

„Zwischenfrüchte helfen diese Lücke zu schließen“, so Eger-Benninger. Des Weiteren brächten eingearbeitete Pflanzenreste mehr Struktur in die von immer schwerer werdenden Arbeitsmaschinen belasteten Böden. Auch durch häufiger werdende Starkniederschläge sind im Hinblick auf Erosions- und Wasserschutz Zwischenfrüchte oft unverzichtbar, sagte der Fachmann. Der hatte als Wasserberater den Versuch angelegt und stellte nun 14 verschiedene Zwischenfrüchte bzw. Mischungen aus diesen vor. Dabei gebe es eine große Vielfalt bezüglich Durchwurzelung, Massenbildung, Unkrautunterdrückung und Aussaattermin. Obwohl die Saatgutkosten bei entsprechenden Mischungen anstiegen, werden sie durch Stickstoffbindung und insbesondere mit Leguminosen als Stickstoffsammler mehr als ausgeglichen, sagte Eger-Benninger.

Die Zwischenfrucht durchwurzele und lockere zudem den Boden in tieferen Schichten, welche durch Bodenbearbeitung nicht erreicht werden. Abgestorbene Pflanzen- und Wurzelreste seien wertvolle Nahrung für das Bodenleben, wie für den Regenwurm.

Außerdem erhöhen die Wurzel- und Regenwurmkanäle die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Dies werde bei zunehmender Frühjahrstrockenheit, immer wichtiger. Aber auch den Bienen dienen die Zwischenfrüchte als Futtergrundlage, was durch spezielle Blühmischungen noch gefördert werde.

Helmut Stöcker vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen erläuterte zudem, dass über das Kulturlandschaftsprogramm der Anbau von Zwischenfrüchten gefördert werde. Außerdem könnten von den Landwirten mit dem Ansäen von Zwischenfrüchten Greeningverpflichtungen erfüllt werden.

Bild Zeitungsartikel Zwischenfrucht: Gut für Boden und Bienen

Helmut Stöcker, Karl Eger-Benninger und Wolfgang Gerstmeyr (von rechts) präsentierten bei Alerheim einen weiteren Zwischenfruchtanbau. Foto: Benninger

                              

Zeitungsartikel Zwischenfrucht: Gut für Boden und Bienen